Geschichte Villa Post
Im Jahre 1902 diente die Dépendance des Grandhotel Waldhaus, die heutige Villa Post, als Postbüro von Vulpera. Das heutige Kaminzimmer war der Warteraum für die Gäste die mit der Kutsche die Heimreise antraten. Die Villa Post diente auch als Unterkunft für die bediensteten (Zofe, Butler) der Gäste vom Hotel Waldhaus und konnten sich dank einem kleinen Restaurant im Villa Post verpflegen. Leider fiel das Hotel Waldhaus 1989 dem gelegten Feuer zum Opfer, einen Tag vor der Saisoneröffnung.
Dürrenmatt entwickelte während seiner Aufenthalte im Waldhaus Vulpera so wichtige Stoffe wie „Die Physiker“ und „Der Meteor“. In seinem letzten Roman „Durcheinandertal“ ließ er das Waldhaus Vulpera abbrennen und ließ es sich 1989 nicht nehmen, mit seiner Frau Charlotte Kerr durch die einsturzgefährdete Brandruine zu spazieren.
Am 18. September 2021 fand die feierliche Einweihung der neuen Dürrenmatt-Bank und des Dürrenmatt-Gedenksteins statt. Die Bank befindet sich etwas oberhalb von Vulpera an einem schönen Aussichtspunkt im Wald.
Nur ein paar Schritte vom Hotel Villa Post entfernt liegt der romantische Kurpark mit dem schmucken Brunnen, dem Wahrzeichen des Kurortes Vulpera. Ein Grossteil des Parks gehört heute zum Hotel Villa Post. Viele dekorative Gegenstände im Hotel stammen aus der Zeit des Grandhotel Waldhaus.
WALDHAUS VULPERA
HOTEL WALDHAUS
Museum & Café
Wir haben mit der grosszügigen Unterstützung von Herrn Zollinger (letzter Waldhaus Direktor) im Parkgebäude gegenüber dem Hotel, ein kleine Waldhaus Museum eingerichtet. Es zeigt Gegenstände aus dem Hotel Waldhaus, die vom Brand gerettet werden konnten. Die Mehrheit der Exponate gehören Herr Zollinger. Das Museum ist im Sommer täglich offen und darf kostenlos besichtigt werden.
Keine Ostergrüsse mehr!
«Keine Ostergrüsse mehr !» so heisst es mitunter auf Karteikarten des Grand Hotels Waldhaus in Vulpera, denn nicht jeden Gast wollte man wiederhaben. Concierge und Rezeptionist ertrugen ungehobeltes Benehmen der illustren und zahlungskräftigen Gäste stoisch, notierten jedoch ihre Erfahrungen auf den Karteikarten. Gäste wurden diskret beobachtet, Telefonate belauscht, passendes und unpassendes Verhalten kommentiert. In der Zwischenkriegszeit und vor allem während des Zweiten Weltkrieges war das Waldhaus ein Ort, an dem die Verwerfungen einer auseinanderfallenden Gesellschaft spürbar wurden. Was mag man wohl an der Rezeption besprochen haben, als 1932 Gäste reihenweise wegen der Bankkrise abreisen mussten, als 1939 die an jüdische Gäste verschickten Ostergrüsse mit den Vermerken «retour», «abgereist» oder «verzogen» zurückkamen ? Wie veränderte sich der Ton der Angestellten gegenüber jüdischen Gästen? Wie begegnete man den hochrangigen Nationalsozialisten? Wie den jüdischen Gästen, die Holocaust überlebt hatten und nach dem Krieg wiederkamen? Das Waldhaus brannte 1989 aufgrund einer bis heute ungeklärten Brandstiftung ab. Gerettet werden konnte u.a. die Gästekartei mit 20.000 Karten. Diese seltene Quelle erlaubt nicht nur einen Blick auf die Gäste, sondern auch auf die Perspektive jener, die die Karteikarten geführt hatten.
Autorentext
Rolf Zollinger war der letzte Direktor vom Hotel Waldhaus Vulpera und ist Mitherausgeber vom Buch Keine Ostergrüsse mehr!
Bestellen Sie Ihr Exemplar an der Rezeption. Preis CHF 50.00